Fliegen lernen

Fliegen lernen Teil 5

Heute war der fünfte Tag.

 

Eigentlich wollten wir schon gestern 16 Uhr Fliegen. Leichter Regen – nasses Gras.

Also haben TRAINER und ich beschlossen, dem Wetter noch eine Chance zu geben und den vom ORF versprochenen „Sonnendurchbruch“ abzuwarten.

Eine Stunde später war der Regen dann nicht mehr leicht, sondern „ordentlich“.

Also Ende für diesen sichtlich falsch beurteilten Dienstag. Dass dann eine halbe Stunde später die Sonne wirklich rauskam ist nur mehr am Rande zu bemerken. Richtige Männer halten sich an ihre Entschlüsse. Denn das Gras am Platz und das Blech auf den Tischen – sicher Alles noch voller Wasser . . .

Heute dagegen prächtiges Spätsommerwetter – aber diesmal können wir nicht Nachmittags.

Also Start um 10 Uhr in einen wirklich prächtigen Himmel. Allerdings mit Windspitzen, die den Flieger schon am Tisch umdrehen. Doch glauben wir wieder dem Wetterbericht, der abflauende Luftbewegung voraussagt, und gehen inzwischen Arbeiten in die Hütte.

Idealer Zeitpolster, um einmal meinen Flieger für das Lehrer – Schüler System des TRAINERS zu justieren. Bisher sind wir ja immer mit seinem großen Motorsegler geflogen und ich habe aus Mitleid mit diesem tapferen Ding auf alle echten Landeversuche verzichtet. Daher kommt jetzt MEIN alter LASERFISH von den KIRCHERTs auf den Tisch und erhält eine Geschlechts-umwandlung. Die Operation macht aus dem JETI eine FASST – und nach kurzer Anbindung ist die grundsätzliche Verständigung hergestellt.

Zusätzlich justiert der TRAINER noch die Steuerausschläge auf sanftere Anfängerwerte . Dabei tritt – Gott sei Dank noch immer am Tisch – eine elektrische Unterbrechung auf. Im Flug hätte dieser sporadische Fehler sicher zu Steuerproblemen oder Absturz geführt. Jetzt kann ich den FISH problemlos zurück in meinen Keller bringen und den defekten Schalter eliminieren.

Womit wieder die alte Weisheit einiger Kollegen bestätigt wird, keine nicht unbedingt nötigen Schalter einzubauen.

Also – heute kein Fliegen mit dem LASERFISH. Wäre aber bei diesem Wind sowieso illusorisch gewesen.

Wir gehen dann mit unserem gewohnten Flieger des TRAINERS raus und drehen zwei Mal eine „Akkurunde“ von jeweils 11 – 12 Minuten. Mit schönem Fliegen resp. Segeln ist heute eben nix und – obwohl es keine wirklich schlimmen Szenen gibt – die Nerven werden nicht geschont.

„Reaktionstraining – und sonst nichts“ – meint der große Meister.

Beim Einpacken kommt noch ein hoffnungsfroher Kollege mit einem 700-Gramm-Flieger dazu.

Er meint – sicher zu Recht – es wäre heute riskant. Doch der Wind ist dem ORF treu und beginnt tatsächlich zu schwächeln. Ich hoffe daher für Flieger und Mann das Beste.

Wie jetzt schon üblich, ab kommenden Montag geht’s weiter mit dem „TRAINER – TRAINING“

. . . je nach Wetter mit dem LASERFISH und Landungen. Oder hoch oben, fast an meiner Sicht-grenze, so wie die Nerven des TRAINERS es am Liebsten mögen.

 

Willi Brandt

3.10.2012

Schreibe einen Kommentar